Gili Air ist ein Inselparadies für Backpacker

Die Gili Islands sind die viel gehypten Backpacker-Paradiese vor den Trauminseln Bali und Lombok. TRAVELBOOK-Autorin Anna Wengel war auf Gili Air und erklärt, wieso Bali-Reisende sich die Mini-Insel nicht entgehen lassen sollten.

Es stinkt übel. Benzin? Möglich. Auf jeden Fall einschläfernd, blickt man sich so im Bauch des Schiffs um. Schlafen wollen wir nicht. Also rauf aufs Deck. Zusammen mit einer Meute feierwütiger Backpacker schaukeln wir knapp eineinhalb Stunden mit Charts-Beschallung übers Wasser Richtung Gili Air. Der erste Stopp nach dem Start im balinesischen Padang Bai: Gili Trawangan. Und plötzlich ist das Boot fast leer.

Das Feiervolk hat das Schiff verlassen. Übrig bleiben nur noch ein paar Paare, Single-Reisende und wir, drei Freundinnen auf dem Weg zur von Bali aus gesehen dritten der gehypten Trauminseln. Da kommen wir dann auch schnell an. Denn die mittlere und ruhigste Insel des Eiland-Trios, Gili Meno, wird heute mal wieder nicht angefahren.

Lokale Fähre Gili

Mit der Fähre können Reisende günstig zwischen Lombok und Gili Air pendeln
Foto: Anna Wengel

Angekommen auf Gili Air laufen wir los. Eine Bleibe suchen. Nach ein paar Metern Schwitzen unter den zu schwer gepackten Rucksäcken werden wir von einem Balinesen angequatscht. Gd heißt er, und er erzählt uns von traumhaften Cottages, die wir gesehen haben müssen. Wir laufen ihm hinterher und sehen schließlich, was wir uns in unseren Gili-Träumen genau so ausgemalt haben: Kleine Bambushütten in einem grünen Garten voller Palmen und bunter Blumen, das Meer nur zwei Lauf-Minuten entfernt. Wir bleiben. 

Unperfektes Paradies

 Na gut, ganz paradiesisch ist natürlich auch dieses Paradies nicht. Müll ist allgegenwärtig. An Land und im Wasser. Die Touristenmassen überfordern die kleine Insel, genauso wie ihre Schwester-Inseln Trawangan und Meno. Denn Touristen gibt es viele. Sehr viele.

Traumhafte Sonnenuntergänge sind Teil der Paradieserfahrung auf Gili Air
Foto: Anna Wengel

Auf Gili Air lauert nur eine Gefahr

Neben Locals und Aussteigern bevölkern vor allem reisende Hippies und Backpacker sowie Paare auf Romantik-Urlaub und Familien die Insel. Besonders Eltern können sich freuen, brauchen sie sich hier wenig Sorgen um ihre Kinder machen. Verkehr gibt es auf Gili Air bis auf Pferdekarren, Fahrräder und Skateboards nicht. Und verloren gehen kann man auf der kleinen Insel, die sich in 90 Minuten umlaufen lässt, auch nicht wirklich.

 Das erfahren wir kurz bevor wir uns auf den Weg durchs Insel-Inland machen, wo die verbliebenen Komodo-Warane leben sollen. Die Beach-Party, zu der wir am ersten Abend wollen, findet auf der anderen Seite der Insel statt. Wir wagen die Abkürzung. Warane sehen wir nicht.

Nacktbaden und Tanzen unterm Sternenhimmel

 Alle direkt am Strand. So landen wir am ersten Abend im Legend – eine Bar, die ihren Namen vollkommen zurecht trägt. Eine leichte Graswolke liegt in der Luft. Menschen sitzen und liegen überall, manche tanzen unter sternenklarem Himmel zu dröhnenden Elektrobässen. Etwas abseits von den Tanzenden spielt ein Reisender Gitarre und beglückt Fremde und Freunde, die sich um ihn versammelt haben, mit seiner rauchig dunklen Stimme.

In der Nähe werden ein paar Menschen vom Mond angeleuchtet, nackt und glücklich über das Badewannen-warme Meerwasser. Überall am Strand sieht man vereinzelt kleine Menschengruppen und Paare, die sich hier gefunden haben. Nur gestört von Locals, die hier Ordnung halten. Denn Polizisten gibt es keine.

Beach Party Gili

Partytourismus ist auf den Gili-Inseln allgegenwärtig
Foto: Kristina Baum

Monsunregen und Mega-Aussicht

Die Insel ist klein. Wer nicht am nächsten Tag bereits abreist, den sieht man wieder. Am Strand, in einer der zahlreichen Beach Bars zum Beispiel. Die locken am Tag nicht nur mit lokalem und internationalem Essen und Smoothies und teilweise erstaunlich gutem Kaffee. Kein Geheim-, aber definitiv ein Tipp: Mowie’s.

Vor allem die Traumaussicht auf das türkisblaue Wasser und die umliegenden Inseln lässt sich in den bunten Sitzkissen und kleinen Bambus-Strandhütten genießen. Und das manchmal länger als geplant. Jeden Tag regnet es. Nicht nieseligen Ekelregen. Monsunregen. Davon haben wir zwar nur noch das Ende mitbekommen. Hat aber gereicht für die Monsun-Vorstellung. Der Regen hat dann auch endgültig das ohnehin schon spärliche Internet erledigt.

Gili Air

Blick von Gili Air auf Gili Meno und Lombok
Foto: Anna Wengel

Veröffentlicht auf TRAVELBOOK.de.
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