6 Gründe, warum Ho-Chi-Minh-Stadt unbedingt einen Besuch wert ist

Ho-Chi-Minh-Stadt gehört zu den aufstrebenden Metropolen Asiens. TRAVELBOOK-Autorin Anna Wengel hat die Stadt im Süden Vietnams besucht – und sich in sie verliebt. Hier nennt sie sechs gute Gründe, warum man das ehemalige Saigon unbedingt mal gesehen haben sollte.

1. Die Book Street – ein Muss nicht nur für Bücherfans

 Nicht nur Bücherfreunde fühlen sich in der Book Street mit der großen Menge an Lesestoff und Straßencafés zu Hause. Auch viele Vietnamesen und Touristen, die sich weniger für die Bücher selbst interessieren, wandern mit Selfiesticks und Smartphones durch das Bücheridyll und nutzen es als Kulisse für den nächsten ultimativen Instagram-Shot.

2. Die spannenden Gegensätze zwischen Jung und Alt

Es gibt kaum einen Moment, in dem in Ho-Chi-Minh-Stadt nicht um einen herum ein Selfie geschossen wird. Vietnamesinnen daten ganz selbstverständlich die zahlreichen Zugezogenen aus (fast) aller Welt. Alkoholtrinken und Feiern sind Teil der Kultur der Mittzwanziger, ebenso wie Instagram und die Mode der Fashion Weeks. Wer aktuell Premierminister ist, interessiert sie dagegen nicht, denn auch Politikverdrossenheit gehört zum Alltag. Reicht ja, wenn man Ho Chi Minh († 2.9.1969) kennt. Ein Bild oder Foto des ehemaligen Premierministers und Präsidenten der Demokratischen Republik Vietnam schwebt, klebt und steht sowieso überall.

Klingt aus Europäer-Sicht vertraut, oder? Wäre das mit den Selfies und dem Personenkult nicht so extrem, könnte es auch Berlin sein. Ist es aber nicht. Der Generation der bis 30-Jährigen steht eine sehr traditionsverbundene Elterngeneration gegenüber – also machen die erwachsenen Kinder ihren modernen Unfug heimlich. Stellt man nämlich zu Hause einen Ausländer als Partner vor, wird es ernst. Hochzeit und so. Ernst nehmen die Eltern auch das politische System ihres Landes – „brainwashed“ (zu Deutsch: einer Gehirnwäsche unterzogen) nennen das ihre Sprösslinge. Ho Chi Minh City ist eine Stadt der Gegensätze, und gerade deshalb so spannend.

3. Das Essen in vietnamesischen Straßen-Restaurants

Essen Sie gern Vietnamesisch? Falls ja, schreibe ich Ihnen Ho-Chi-Minh-Stadt jetzt ungefragt in riesigen Lettern auf Ihre To-do-Liste. Ich habe mich durch unzählige lokale Straßenrestaurants gegessen, und niemals war etwas dabei, was nicht ein riesengroßes „Mmmmhhh“ in die imaginäre Sprechblase über meinem Kopf geschrieben hätte. Das Essen allein ist Grund genug, um Ho-Chi-Minh-Stadt zu besuchen.

4. Die hippe Kaffeehaus-Kultur

Auf der Suche nach ein bisschen Ruhe und einem Platz zum Arbeiten habe ich mich Hals über Kopf in ein Haus verliebt. Die Café Apartments in der 42 Nguyen Hue mit ihren Balkonen. Jeder einzelne Balkon gehört zu einem Hipster-Café, Coworking Space oder Atelier. Der perfekte Ort zum Arbeiten. Der französische Einfluss in Ho-Chi-Minh-Stadt zeigt sich bis heute unter anderem in der ausgeprägten Kaffeehaus-Kultur.

Ho Chi Minh City Café Apartments

Die Café-Apartments sind einer der Lieblingsorte vieler digitaler Nomaden und Hipster-Café-Liebhaber.
Foto: Anna Wengel

5. Im Verkehrschaos Moses sein

Moses konnte das Wasser teilen. Ich den Verkehr, denke ich und trete wagemutig auf die riesige Hauptstraße. In angstvoller Erwartung, von mindestens einem der gefühlten Millionen Roller und Motorräder umgenietet zu werden. Doch eher das Gegenteil ist der Fall: Alle fahren um mich herum, als wäre ich eine heilige Kuh in Indien. Gutes Gefühl. Fast so gut, wie auf einem Motorrad zu sitzen und Teil dieses Fischschwarm-ähnlichen Verkehrs in Ho-Chi-Minh-Stadt zu sein.

6. Nachtleben

In den Wochenend-Nächten ist man in Ho-Chi-Minh-Stadt draußen. Man trinkt, lacht und redet mit Freunden und Fremden. Überall in der Innenstadt sieht man kleine und große Menschengruppen, die sich nicht davon stören lassen, „dass sozialistische Spione überall unter ihnen sein sollen“ (wurde mir erzählt). Da wundert es dann kaum noch, dass es so gut wie keinen interessiert, wenn ein Typ im Spiderman-Kostüm erst über die Straße schlendert und dann plötzlich losrennt, um mit einem ordentlichen Tempo hinter der nächsten Drachenfigur zu verschwinden. Viel spannender ist für die meisten Rumsitzenden das Aufgebot an Ladys, die aufgehübscht mit traditionellen vietnamesischen Kleidern durch die Straßen schreiten und diese in ein wunderschönes Farbenmeer verwandeln.

Veröffentlicht auf TRAVELBOOK.de.

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